Medienkonzept
der Verlässlichen Grundschule Ahlden
Medienkonzept im Rahmen des Landesprogramms n-21
Die technische Entwicklung von PC (Personal Computer) und Informationstechnologien (IT) hat zu tiefgreifenden Veränderungen der modernen Industriegesellschaft geführt. Der PC als Arbeitsmittel und als Schlüssel zum multimedialen und interaktiven Zugang zu riesigen Datenräumen hat sich in einem bislang unbekannten Tempo in allen Bereichen durchgesetzt. Neue Wirtschaftszweige mit eigenen Arbeitsprofilen sind in neuen Märkten entstanden. Der Erwerb von neuen Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen, die sich an dem Fortschritt dieser Entwicklungen orientieren, ist unverzichtbar geworden. („Lebenslanges Lernen“)
Die Begegnung mit Computern und IT ist für Grundschulkinder so alltäglich wie fragwürdig geworden. Computer gehen im Supermarkt über den Ladentisch wie das tägliche Brot. Oft gehören sie zum Haushalt und sind den Kindern zugänglich wie Fernseher und Video, häufig ohne Beratung und Aufsicht. Eltern kaufen Lernsoftware in der Hoffnung auf schulische Erfolge, oft ohne qualifizierte Anleitung.
Zunehmend besitzen die Kinder im Grundschulalter selbst einen PC oder teilen ihn mit älteren Geschwistern. Genutzt werden die Geräte hauptsächlich für Computerspiele („Ballerspiele“), aber auch zum Schreiben von Texten und gelegentlich zum Surfen und Chatten im Internet.
Jungen beschäftigen sich eher mit dem
Computer als Mädchen.
Technische Ausstattung und Umfang der Internetnutzung stehen bei entsprechenden
Kosten in Abhängigkeit von finanziellen Möglichkeiten im Elternhaus.
Hier ergeben sich Chancenungleichheiten geschlechtsspezifischer und materieller Art.
Es muss Aufgabe staatlicher Bildungspolitik sein, jedem Kind, unabhängig von häuslichen Ressourcen und geschlechtsspezifischer Sozialisation chancengleich einen Zugang zum PC und Internet zu ermöglichen. Und zwar in jeder Altersstufe in dem Umfang, wie bereits heute Computer zum Alltag gehören und sich zukünftig entwickeln werden.
Das gesamte Schulsystem sollte sich auf jeder Ebene öffnen, um den Kindern
Chancengleichheit beim Zugang zur Informationstechnologie herzustellen
Schlüsselqualifikationen im Umgang mit Informationstechnologien zu vermitteln und
Handlungskompetenz im multimedialen Lernen zu vermitteln.
Computereinsatz an unserer Grundschule gibt es schon seit 1997: Der Förderverein der Schule hatte sich die Unterstützung bei der Ausstattung der Schule mit PC zum ersten Schwerpunkt gesetzt. Gebrauchte Geräte wurden angeschafft, Lernsoftware gekauft. Im Laufe der Zeit kamen sporadisch weitere Altgeräte hinzu. Die Ausstattung mit Hard- und Software erreichte ein sehr unterschiedliches Niveau, auch in Hinblick auf Einsatzmöglichkeiten und Praxis. Von einem einheitlichen und strukturierten Angebot konnte nicht ausgegangen werden.
Die Betreuung der Geräte war nicht grundsätzlich organisiert, Schäden führten oft zum Totalausfall.
Zum Jahresende 1999 wurde unsere Schule über das Förderprojekt „Schulen ans Netz“ mit einem Internetzugang, im 2002 Jahr mit einem T-DSL Zugang ausgestattet. Im Förderprogramm aber nicht enthalten waren entsprechende leistungsfähige Endgeräte; auch war nicht das entsprechende Know-How vorhanden, die vorhanden Geräte an das Internet anzuschließen.
Durch die Unterstützung der VGH, der Projektiniative „T@Class“ der Telekom, des Schulfördervereins und tatkräftiger Hilfe eines EDV-kundigen Lehrerinnen-Gatten gelang es uns, im Herbst 2001 die Ausstattung der Schule mit Hard- und Software und Netzwerktechnologie sprunghaft zu verbessern.
Computerraum: Umgestalteter ehemaliger Gruppenarbeitsraum mit 18 Schülerarbeitsplätzen (2 Schüler pro Rechner) und einem Lehrerarbeitsplatz
Klassenzimmer: 1-2 (bzw. keine) PC-Arbeitsplätze in einigen Klassenzimmern
Netzwerkclients: 9 Pentium I und II Arbeitsplatz-Rechnern mit 17 Zoll Monitoren, multimediafähig (mit jeweils zwei Kopfhörern)
Server: Dient als Fileserver zur Speicherung der Benutzerdateien und Proxyserver für Internetzugang
1 Tintenstrahl-Drucker
LAN-Technologie: Peer to Peer, 10/100 Mbit/s, Protokoll: TCP/IP, T-DSL Internet-Zugang
Insgesamt 6 ältere 486er PC als Einzelplatzrechner in einigen Klassenzimmern.
Computerraum: Windows 98 SE als OS, Jana-Proxy als Proxysoftware und E-Mail Server
Klassenzimmer: Windows 95 als OS, nicht multimediafähig
Computerraum: Schulware (Mathespiele). Texte und Zeichnungen werden über die dem Betriebbsystem mitgelieferten Anwendungen „Wordpad“ und „Paint“ bearbeitet.
Die Systembetreuung (Netzwerktechnik, Hardware) geschieht durch den EDV-kundigen Lehrergatten nach Bedarf. Die Softwarebetreuung (Installation von Lernspielen, Software-Updates) wird von der Computer-Betreuungslehrerin übernommen.
Im November 2001 fand im Rahmen einer SCHILF die Einführung für den gesamten Lehrkörper in den neuen Computerraum statt. Themen waren: Funktionsweise des Netzwerkes im Computerraum, der gemeinsame Internetzugang, Internet-Mail Verkehr, interner Mail-Verkehr zwischen den Rechner des Computerraumes
Teilnahme an einer Fortbildung des Niedersächsischen Sparkassen- und Giroverbandes zum Thema „Technische Grundlagen und Informationsmanagement“
Fortbildung NLI „Schulen ans Netz“.
Fortbildung NLI „Computerunterricht in der Grundschule“
Ein Mitglied des Kollegiums wurde im Jahr 2000 zur Betreuungslehrerin für den Computerbereich ernannt. Ihr Verantwortungsbereich umfasst:
Verfügbarkeit der technischen Umgebung: Kleinere Probleme werden von ihr selbst behoben, bei größeren Problemen leitet sie die entsprechenden Behebungsmaßnahmen durch Externe ein.
Testen / Anschaffung neuer Software.
Hilfe und Rat bei Computerfragen im Kollegium
Computereinsatz an der Schule erfordert sowohl materielle Mindeststandards wie auch ein pädagogisch-didaktisches Konzept.
Unser Ziel ist, durch die Arbeit am Computer Grundschulkinder in den Schlüsselqualifikationen: Kreativität, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit (Einsatz der Neuen Technologien als Schreib- und Gestaltungsmittel sowie als Mittel der Kommunikation mit anderen),Selbstständigkeit,Medienkompetenz und die Fähigkeit zu vernetztem Denken (Einsatz der Neuen Technologie als multimediale Infothek mit Zugriffsmöglichkeiten auf elektronische Lexika und das Internet) zu fördern.
Dabei gelten folgende Leitlinien:
Die Aufgabe der Schule ist es, über diese einseitige Nutzung des Computers als Spielgerät hinaus neue Lern- und Arbeitsmöglichkeiten am PC zu zeigen. Dabei soll die Effektivität im Hinblick auf die Forderung und Förderung jedes einzelnen Kindes im Auge behalten werden.
Im Sinne einer bewussten Medienerziehung sollen die Schüler Programme kennen und nutzen lernen, die ihnen die überlegte Auswahl geeigneter Übungs- und Arbeitsschwerpunkte nachvollziehbar machen und ermöglichen. Die Kenntnis des eigenen Lernstandes sowie der Übungsfortschritte sind durch kontinuierliche Lernberatung sicher zu stellen. Zielklarheit und eine ausgeprägte Fragehaltung müssen die Begegnung mit dem PC als Informationsmittel bestimmen.
Wenn im Sinne des neuen Lehrplans der Umgang mit dem Computer zur informationstechnischen Grundbildung und zukunftsweisenden Medienerziehung gehören soll, müssen die Schüler über die notwendigen technischen und inhaltlichen Grundkenntnisse und –fähigkeiten verfügen. Diese werden in der Grundschule nicht in einem systematischen Lehrgang vermittelt, sondern beim Umgang mit dem Gerät und den verschiedenen Programmen sozusagen nebenher erworben. Aufgabe des Lehrers ist es, an geeigneten Stellen auf wichtige Aspekte hinzuweisen und moderne Formen der Einführung zu nutzen. Durch Tutorensysteme können Schüler hier untereinander gezielt Hilfestellung leisten.
Angesichts der immer unüberschaubarer werdenden Informationsmenge ist die kompetente Informationsentnahme aus verschiedenen Quellen eine wichtige überfachliche Qualifikation für die Zukunft. Die Schüler sollen lernen, Inhalte für sich sinnvoll auszuwählen und zu nutzen, aber auch kritisch mit Informationen umzugehen. Die dafür notwendigen Strategien der Informationsentnahme (selektives Lesen, zusammenfassen, vergleichen usw.) können und müssen im Umgang mit neuen Medien grundgelegt werden.
Viele Eltern und Lehrer sehen mit Sorge, dass an die Stelle von Primärerfahrungen und Sinneserlebnissen in der Natur digitale Präsentationen treten könnten. Der Lehrplan weist in den Vorbemerkungen nachdrücklich auf die Bedeutung der Wirklichkeitserfahrungen hin. Diese werden durch den Einsatz des Computers und anderer Medien nicht ersetzt, wohl aber ergänzt und bereichert.
Im Computerraum arbeiten Schülergruppen im Förderunterricht und in Arbeitsgemeinschaften. Er steht außerdem für die schulinterne Lehrerfortbildung zur Verfügung. Besonders für lernschwache Kinder im Förderunterricht stellen Computer eine hohe Motivation dar. Die Kinder üben nicht an jedem Rechner das Gleiche, sondern die Programme werden gezielt auf die jeweiligen Lerndefizite hin ausgewählt.
Im Rahmen der Computer-AG werden:
die teilnehmenden Kinder mit den wichtigsten Komponenten einer Computeranlage vertraut gemacht.
die wesentlichen Bedienungselemente des Betriebssystems WINDOWS vorgestellt und der Umgang mit ihnen geübt.
die erworbenen Kenntnisse in den beiden mit dem Betriebssystem gelieferten Programmen Word-Pad und Paint angewendet und um die jeweils spezifischen Funktionalitäten erweitert.
das Prinzip einer strukturierten objektorientierten Datenverwaltung mit Ordnern erklärt und praktisch umgesetzt.
Desweiteren werden die Kinder mit dem Internet vertraut gemacht:
Was ist das Internet?
Wie funktioniert das Internet?
Die Arbeit mit einer Suchmaschine.
Surfen im Internet.
Grundsätzlich wird darauf geachtet, dass möglichst immer zwei Kinder an einem Rechner arbeiten. Dies fördert die Kooperation untereinander und fortgeschrittene Computernutzer können Anfänger unterstützen.
Die Rechner in den Klassenräumen werden im Rahmen der inneren Differenzierung und des offenen Unterrichts für Lernprogramme und Textprojekte eingesetzt.
Zum Einsatz kommen Programme an unserer Schule in verschiedenen Bereichen:
als Schreibwerkzeug, zum Erstellen von Texten
als Lernmittel, alternativ und ergänzend zu bekannten Lernspielen
als Malwerkzeug, zum Erstellen von Bildern
Alle Softwareprogramme laufen unterschiedlich in den einzelnen Klassen, nicht jedes dortige Gerät verfügt über jedes Programm.
Der Schwerpunkt zukünftiger Computernutzung soll im Bereich Schreiben und Bearbeiten von Texten liegen sowie in der Nutzung des Internets zur Recherche, zur Dokumentation eigener Arbeiten und zum Austausch mit anderen Schulen.
Um das im Schulalltag umsetzen zu können, benötigen wir in den Klassen Medienecken mit 2 vernetzten Rechnern, die über das schuleigene Netzwerk Zugriff auf das WWW und auf die Ressourcen des Schulnetzes haben.
Zunächst dezentral in den Klassen verbleibt die Nutzung unterschiedlicher Lernsoftware auf einem technisch nicht anspruchsvollen Niveau. Hier sollten alle Klassen mit einer gleichmäßigen Grundausstattung versehen werden; Schulungen zur Software finden dann im Computerraum statt.
Ebenso finden Schulungen zur Arbeit im Internet erst im Computerraum statt. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die sich die Kinder dabei angeeignet haben, können dann jederzeit im Unterricht genutzt werden. So könnten Fragen im Sachunterricht sofort durch das Internet gelöst, im Rahmen des Deutschunterrichts Texte bearbeitet werden.
Grundsätzlich sollen also alle Kinder dann je nach Bedarf am Computer und im Internet (unter fachlicher Betreuung) arbeiten können. (der Computer ist kein „Allerheiligtum“). So kann der Computer im Rahmen der eigenständig strukturierten Wochenplanarbeit gut genutzt werden, beispielsweise für Mappenführung und Geschichtenbücher. So kann die Arbeit mit Textprogrammen zum Schreiben motivieren (E-Mails, Geschichten) und so die Lesekompetenz fördern (PISA)
Im Englischunterricht kann durch E-Mail-Kontakte mit englischsprachigen Schulen die Sprachkompetenz gefördert werden.
Im Deutsch-und Matheunterricht kann durch Lernspiele Binnendifferenzierung stattfinden.
Die Schülerzeitung kann von den Schülern jederzeit selbst am PC bearbeitet werden.
Das Netzwerk soll so erweitert werden, dass in jedem Klassenzimmer 2 mulimediafähige Computer stehen. Die bestehende Netzwertechnologie soll dazu entsprechend erweitert werden (Fast-Ethernet).
Der bestehende „Multiserver“ im PC-Raum wird aufgelöst und nur noch als dedizierter Fileserver und Printserver genutzt.
Einer der alten 486PC's soll als Backup-Rechner für den Fileserver dienen. Ein alter P90 Rechner soll, wenn kein Internetrouter angeschafft wird, als Internetgateway dienen.
Windows XP Professional (Vollversion, Klassenraumlizenz)
AVM-KEN
Trend-PC-Cillin
Mathe-Blaster
Der vorhandene Proxyserver soll durch einen Internetrouter ersetzt werden, um unberechtigte Zugriffe von aussen auf das Intranet zu verhindern.
Alternative: Eine dedizierte Maschine mit einer Firewallsoftware einzusetzen.
Der Download von ausführbaren Dateien über das Internet (com, exe, bat) soll unterbunden werden.
Der als Internetbrowser benutze Microsoft Internetexplorer soll auf den neu anzuschaffenden Rechner nur „gekapselt“ ausgeführt werden, um die Instanzierung von Objekten zu verhindern.
Alle Clients und Server sollen mit Virenscannern ausgerüstet werden, deren Update zentral automatisch bei der Netzwerkanmeldung geschieht.
Die Integrietät der neu anzuschaffenden Clients wird über das OS sichergestellt. Installation von Programmen oder Systemänderungen können nur mit einem Administrator Konto durchgeführt werden.
Für die bestehenden Rechner mit Win98 soll die Freeware PC-Restriktor eingesetzt werden, die eine Änderung am System nur mit einem Kennwort ermöglicht.
Ein alter 486-PC wird mit Festplatten aufgerüstet und spiegelt jede Nacht die Partititon des Fileservers, auf denen die Benutzerdateien gespeichert werden.
Wöchentlich werden CD's gebrannt
Das bestehende Betreuungskonzept soll in Fragen der Systembetreuung dahin verändert werden, das der Support für die Sytemtechnologie durch eine PC – Firma geschieht.
Besuch von Schulungen im Rahmen der Lehrerfortbildung
Ein Rechner zum Ausprobieren von Software